C. Die Metaphysik des Daseins als Fundamentalontologie

Keine Anthropologie, die ihr eigenes Fragen und dessen Voraussetzungen noch versteht, kann beanspruchen, auch nur das Problem einer Grundlegung der Metaphysik zu entwickeln, geschweige denn, sie durchzuführen. Die für eine Grundlegung der Metaphysik notwendige Frage, was der Mensch sei, übernimmt die Metaphysik des Daseins.

Der Ausdruck ist in einem positiven Sinne zweideutig. Die Metaphysik des Daseins ist nicht nur Metaphysik über das Dasein, sondern es ist die als Dasein notwendig geschehende Metaphysik. Darin liegt aber: sie kann nie Metaphysik „über” das Dasein werden, so wie etwa die Zoologie über die Tiere handelt. Die Metaphysik des Daseins ist überhaupt kein fest- und bereitliegendes „Organon”. Sie muß sich jederzeit unter Verwandlung ihrer Idee in der Ausarbeitung der Möglichkeit der Metaphysik erneut ausbilden.

Sie bleibt in ihrem Schicksal dem verborgenen Geschehen der Metaphysik im Dasein selbst verbunden, kraft dessen der Mensch erst Tag und Stunde, Jahre und Jahrhunderte seiner Versuche zählt oder vergißt.

Die inneren Erfordernisse einer Metaphysik des Daseins und die Schwierigkeit ihrer Bestimmung hat der Kantische Versuch zur Genüge dargetan. Sein eigenstes, recht verstandenes Ergebnis liegt aber gerade in der Enthüllung des Problemzusammenhanges zwischen der Frage nach der Möglichkeit der ontologischen Synthesis und der Enthüllung der Endlichkeit im Menschen, d. h. in der Forderung einer Besinnung darüber, wie eine Metaphysik des Daseins sich konkret verwirklichen soll.

C. — LA MÉTAPHYSIQUE DU DASEIN COMME ONTOLOGIE FONDAMENTALE

Aucune anthropologie, consciente de sa propre problématique et de ses présupposés, ne peut avoir la prétention d’élaborer, ne fût-ce que le problème d’une instauration du fondement de la métaphysique ni, à plus forte raison, de développer cette instauration elle-même. La question de l’essence de l’homme, question nécessaire pour l’instauration du fondement de la métaphysique, appartient à la métaphysique du Dasein.

L’expression « métaphysique du Dasein » est positivement ambiguë. La métaphysique du Dasein n’est pas seulement la métaphysique qui traite du Dasein, elle est aussi la métaphysique qui se réalise nécessairement comme Dasein. Il s’ensuit que celle-ci ne pourra en aucun cas parler du Dasein comme la zoologie parle des animaux. La métaphysique du Dasein n’est d’aucune manière un « organon » clos et achevé. Elle doit constamment se reconstruire par la transformation que son idée subit, grâce au développement de la possibilité de la métaphysique.

Son destin demeure lié au devenir caché de la métaphysique dans le Dasein. Et c’est ce devenir qui permet à l’homme de dater ou d’oublier les heures, les jours, les années et les siècles qu’il a consacrés à ses efforts.

Les exigences internes d’une métaphysique du Dasein et la difficulté de la déterminer ont été suffisamment mises en lumière par la tentative kantienne. Le véritable résultat de cette tentative, lorsqu’on la comprend bien, réside cependant dans la découverte du lien interne qui unit le problème de la possibilité de la synthèse ontologique et le dévoilement de la finitude dans l’homme. Ainsi se trouve mise en lumière la nécessité d’une réflexion s’interrogeant sur la manière dont une métaphysique du Dasein peut concrètement se réaliser.

C. The Metaphysics of Dasein as Fundamental Ontology

No anthropology which understands its own mode of inquiry and its own presuppositions can claim even to develop the problem of a laying of the foundation of metaphysics, to say nothing of carrying it out. The question necessary for a laying of the foundation of metaphysics, namely, the question of the essence of man, belongs to the metaphysics of Dasein.

The expression “metaphysics of Dasein” is, in a positive sense, ambiguous. The metaphysics of Dasein not only treats of Dasein, it is also the metaphysics which necessarily is realized as Dasein. It follows, then, that this metaphysics cannot be “about” Dasein as, for example, zoology is about animals. The metaphysics of Dasein is in no sense an “organon” fixed and ready at hand. It must constantly be reconstructed by the transformation which its idea undergoes because of the development of the possibility of metaphysics.

Its destiny remains bound to the secret coming-to-be [Geschehen] of metaphysics in Dasein in virtue of which man first numbers or forgets the hours, days, years, and centuries which he has devoted to his endeavors.

The internal exigencies of a metaphysics of Dasein and the difficulty of defining this metaphysics have been brought to light clearly enough by the Kantian endeavor. When clearly understood, the true result of this endeavor lies in the disclosure of the bond which unites the problem of the possibility of metaphysics with that of the revelation of the finitude in man. Thus is brought to light the necessity of a reflection concerning the way in which a metaphysics of Dasein should be concretely developed.

42. Die Idee einer Fundamentalontologie

Die Grundlegung der Metaphysik muß in ihrer Aufgabenstellung, im Einsatz, Gang und Ziel der Durchführung dieser Aufgabe einzig und in ständiger Verschärfung von der Grundfrage der Grundlegung der Metaphysik geleitet sein. Diese Grundfrage ist das Problem der inneren Möglichkeit des Seinsverständnisses, dem alles ausdrückliche Fragen nach dem Sein soll entwachsen können. Die von der Grundlegungsfrage geführte Metaphysik des Daseins soll dessen Seinsverfassung in der Weise enthüllen, daß diese als die innere Ermöglichung des Seinsverständnisses sichtbar wird.

Die Enthüllung der Seinsverfassung des Daseins ist Ontologie. Sofern in ihr der Grund der Möglichkeit der Metaphysik — die Endlichkeit des Daseins als deren Fundament — gelegt werden soll, heißt sie Fundamentalontologie. Im Gehalt dieses Titels ist das Problem der Endlichkeit im Menschen in Absicht auf die Ermöglichung des Seinsverständnisses als das Entscheidende eingeschlossen.

Die Fundamentalontologie ist aber nur die erste Stufe der Metaphysik des Daseins. Was zu dieser im ganzen gehört und wie sie jeweils geschichtlich im faktischen Dasein verwurzelt ist, kann hier nicht erörtert werden. Jetzt steht nur zur Aufgabe, die Idee der Fundamentalontologie zu verdeutlichen, von der die vorstehende Interpretation der Kritik der reinen Vernunft geleitet ist. Die Charakteristik der Fundamentalontologie soll ferner nur in den Grundzügen gegeben werden, um erneut die einfache Schrittfolge vorzuzeigen, in der sich ein vorgelegter Versuch der Durchführung dieser Idee bewegt 292Vgl. Sein und Zeit..

Die Seinsverfassung jedes Seienden und die des Daseins in einem ausgezeichneten Sinne wird nur im Verstehen zugänglich, sofern dieses den Charakter des Entwurfs hat. Weil das Verstehen — das zeigt gerade die Fundamentalontologie — nicht nur eine Art des Erkennens, sondern primär ein Grundmoment des Existierens überhaupt ist, muß der ausdrückliche Vollzug des Entwerfens, und gar der im ontologischen Begreifen, notwendig Konstruktion sein.

Aber Konstruktion heißt hier nicht: freischwebendes Sich-ausdenken von etwas. Sie ist vielmehr ein Entwerfen, in dem gerade die vorgängige Führung sowohl als auch der Absprung des Entwurfs vorherbestimmt und gesichert sein müssen. Das Dasein soll in seiner Endlichkeit, und zwar aus dem Hinblick auf die innere Ermöglichung des Seinsverständnisses, konstruiert werden. Jede fundamentalontologische Konstruktion macht sich in dem wahr, was ihr Entwurf sehen läßt, d. h. in dem, wie sie das Dasein zu seiner Offenbarkeit bringt und seine innere Metaphysik da-sein läßt.

Die fundamentalontologische Konstruktion hat ihr Auszeichnendes darin, daß sie die innere Möglichkeit von etwas freilegen soll, was gerade als das Bekannteste alles Dasein durchherrscht, aber gleichwohl unbestimmt und sogar allzu selbstverständlich ist. Diese Konstruktion kann als der im Dasein selbst erwachsende Angriff des Daseins auf das metaphysische Urfaktum in ihm verstanden werden, welches Faktum darin besteht, daß das Endlichste in seiner Endlichkeit zwar bekannt, aber gleichwohl nicht begriffen ist.

Die Endlichkeit des Daseins — das Seinsverständnis — liegt in der Vergessenheit.

Diese ist keine zufällige und zeitweilige, sondern sie bildet sich notwendig und ständig. Alle fundamentalontologische Konstruktion, die auf die Enthüllung der inneren Möglichkeit des Seinsverständnisses zielt, muß im Entwerfen das in den Entwurf Genommene der Vergessenheit entreißen.

Der fundamentalontologische Grundakt der Metaphysik des Daseins als der Grundlegung der Metaphysik ist daher eine „Wiedererinnerung”.

Echte Erinnerung muß aber jederzeit das Erinnerte verinnerlichen, d. h. es sich mehr und mehr in seiner innersten Möglichkeit wieder entgegenkommen lassen. Mit Bezug auf die Durchführung einer Fundamentalontologie bedeutet das: sie legt ihre Hauptanstrengung darauf, die einzige und ständige Führung von Seiten der Seinsfrage ungeschmälert wirksam werden zu lassen, um so die ihr aufgegebene existenziale Analytik des Daseins in der rechten Bahn zu halten.

§ 42. — L’idée d’une ontologie fondamentale.

L’instauration du fondement de la métaphysique doit se laisser conduire uniquement, et avec une rigueur toujours accrue, dans la présentation de sa tâche, dans son point de départ, dans le cours et la fin de son développement, par sa question fondamentale. Cette question fondamentale est le problème de la possibilité interne de la compréhension de l’être, problème dont pourra surgir toute question explicite relative à l’être. La métaphysique du Dasein, lorsqu’elle est conduite par la question de l’instauration, dévoilera la structure de I’être propre au Dasein, de telle manière que cette structure se manifestera comme ce qui rend intrinsèquement possible la compréhension de l’être.

Le dévoilement de la structure d’être du Dasein est ontologie. Cette dernière se nomme ontologie fondamentale pour autant qu’elle établisse le fondement de la possibilité de la métaphysique, c’est-à-dire pour autant qu’elle considère comme son fondement la finitude du Dasein. Sous ce titre d’ontologie fondamentale, est déjà inclus le problème de la finitude dans l’homme comme l’élément décisif, qui rend possible la compréhension de l’être.

L’ontologie fondamentale n’est cependant que la première étape de la métaphysique du Dasein. Nous ne pouvons nous étendre ici sur l’ensemble de celle-ci et sur la manière dont elle s’enracine historiquement dans le Dasein concret. Nous n’avons ici d’autre tâche que d’éclaircir l’idée d’une ontologie fondamentale, idée qui a guidé la présente interprétation de la Critique de la Raison pure. Quant à la détermination de l’ontologie fondamentale, elle ne sera poursuivie que dans ses traits essentiels en vue de rappeler les phases principales d’un essai antérieur 1 Cf. Sein und Zeit, I^re partie. .

La structure d’être de tout étant, et particulièrement celle du Dasein, n’est accessible que par la compréhension [Verstehen], et pour autant que celle-ci prenne le caractère d’un projet. Toutefois, comme la compréhension, ainsi que le montre l’ontologie fondamentale, n’est pas simplement un mode de connaissance mais, en premier lieu, un moment fondamental de tout exister, l’accomplissement explicite du projet, surtout s’il s’agit de la compréhension ontologique, est inévitablement construction.

Mais le terme de construction n’a pas ici le sens d’invention libre. Construire signifie au contraire que l’on projette en s’assurant au préalable de l’orientation et de l’essor du projet. Le Dasein doit être construit dans sa finitude et à partir de ce qui rend intrinsèquement possible la compréhension de l’être. Toute construction relevant de l’ontologie fondamentale se vérifie par ce que son projet rend manifeste, c’est-à-dire par la manière dont elle conduit le Dasein vers son ouverture et lui rend présente [da-sein lässt] sa métaphysique intrinsèque.

La construction propre à l’ontologie fondamentale se caractérise spécifiquement par la mise au jour de la possibilité interne de ce qui domine le Dasein. Ce qui le domine ainsi est ce qu’il y a en lui de plus commun mais aussi de plus indéterminé en son « évidence ». On peut comprendre cette construction comme un effort du Dasein pour saisir en lui-même le fait métaphysique originel, qui consiste en ce que le fini, dans sa finitude, est connu sans être compris. 

La finitude du Dasein — la compréhension de l’être — est tombée dans l’oubli.

Cet oubli n’est pas un phénomène accidentel et passager, il renaît constamment, et de toute nécessité. Toute construction relevant de l’ontologie fondamentale et dont la fin est le développement de la possibilité intrinsèque de la compréhension de l’être doit, dans sa projection, arracher à l’oubli ce que son projet prend en charge.

L’acte ontologique fondamental de la métaphysique du Dasein, en tant qu’instauration du fondement de la métaphysique, est donc une « remémoration ».

Une véritable remémoration doit toujours intérioriser ce qu’elle rappelle, c’est-à-dire le rendre prochain selon sa possibilité la plus intime. Cela signifie, relativement au développement d’une ontologie fondamentale, qu’elle s’efforcera de se laisser conduire constamment, uniquement et efficacement par la question de l’être; cela seul maintient dans la voie droite l’analytique existentiale du Dasein qu’il incombe à l’ontologie fondamentale de développer.

§ 42. The Idea of a Fundamental Ontology

In the presentation of its problem as well as in the point of departure, course of development, and final objective, the laying of the foundation of metaphysics must be guided solely and rigorously by its fundamental question. This fundamental question is the problem of the internal possibility of the comprehension of Being, from which all specific questions relative to Being arise. The metaphysics of Dasein when guided by the question of the laying of the foundation reveals the structure of Being proper to Dasein in such a way that this structure is manifest as that which makes the comprehension of Being possible. The disclosure of the structure of Being of Dasein is ontology. So far as the ground of the possibility of metaphysics is established in ontology—the finitude of Dasein being its foundation—ontology signifies fundamental ontology. Under the designation fundamental ontology is included the problem of the finitude in man as the decisive element which makes the comprehension of Being possible.

However, fundamental ontology is only the first stage of the metaphysics of Dasein. We are able to discuss here neither this metaphysics as a whole nor the way in which it is rooted historically in concrete Dasein. Rather, we are now faced with the task of clarifying the idea of fundamental ontology, which idea has guided the present interpretation of the Critique of Pure Reason. Furthermore, only the basic outline of the characterization of fundamental ontology will be given here in order thus to call to mind the principal stages of a preceding attempt.19 Cf. Sein und Zeit.

The structure of Being of every essent and that of Dasein in particular is accessible only through the understanding insofar as this has the character of projection [Entwurf]. As fundamental ontology reveals, the understanding is not simply a mode of cognition but a fundamental moment of existence. Hence, the specific achievement of projection, above all when it is a matter of ontological comprehension, is necessarily construction.

However, the term “construction” does not have here the sense of free invention. Rather, it is a projection in which the precursory orientation as well as the trajection must be predetermined and made secure. Dasein must be constructed in its finitude and with regard to that which makes the comprehension of Being intrinsically possible. All construction relevant to fundamental ontology is verified by that which its projection makes manifest, i.e., by the way in which this projection brings Dasein to its own overtness and renders its intrinsic metaphysic present to it [seine innere Metaphysik da-sein lässt].

The construction proper to fundamental ontology is distinguished by the fact that it lays bare the internal possibility of that which holds sway over Dasein. This dominating element is not only that which is most familiar to Dasein but is also that which is most indeterminate and self-evident. This construction can be understood as an effort on the part of Dasein to grasp in itself the primordial metaphysical fact which consists in this, that the most finite in its finitude is known without being understood.

The finitude of Dasein—the comprehension of Being — lies in forgetfulness [Vergessenheit]20 The “forgetfulness” of which Heidegger speaks here does not refer to a mental state but to “an essential relation of man to Being” (Über den Humanismus, p.21 ). Both as an individual engaged in the ordinary business of living and as a philosopher, i.e., a “metaphysician,” man is concerned with objects and the “is-ness” [Seiendheit] of objects and “forgets” about Being, this forgetfulness being “something fated” (Geschick) by Being itself. (J. S. C.)

This forgetfulness is nothing accidental and temporary but is constantly and necessarily renewed. All construction relevant to fundamental ontology, construction which strives toward the disclosure of the internal possibility of the comprehension of Being, must in its act of projection wrest from forgetfulness that which it thus apprehends. The basic, fundamental-ontological act of the metaphysics of Dasein is, therefore, a remembering [Wiedererinnerung] .

But true remembrance must always interiorize what is remembered, i.e., let it come closer and closer in its most intrinsic possibility. This signifies, relative to the development of a fundamental ontology, that this remembrance must let itself be guided constantly, uniquely, and effectively by the question of Being in order thus to keep the existential analytic of Dasein, the development of which is the responsibility of fundamental ontology, on the right path.

43. Der Einsatz und der Gang der Fundamentalontologie 293Für das konkrete Verständnis dieses und des folgenden Paragraphen ist ein Studium von „Sein und Zeit” erforderlich. — Von einer Stellungnahme zu der bisher bekanntgewordenen Kritik wird hier abgesehen. Sie ist — soweit die recht bunten „Einwände” sich überhaupt in der Dimension des Problems bewegen — einer gesonderten Veröffentlichung vorbehalten.

Das Dasein im Menschen bestimmt diesen als jenes Seiende, das, inmitten von Seiendem seiend, zu diesem als einem solchen sich verhält und als dieses Verhalten zu Seiendem wesenhaft anders in seinem eigenen Sein bestimmt wird denn alles übrige im Dasein offenbare Seiende.

Eine Analytik des Daseins muß nun von Anfang an darauf sehen, das Dasein im Menschen zunächst gerade innerhalb derjenigen Seinsart des Menschen sichtbar zu machen, die es ihrem Wesen nach darauf angelegt hat, das Dasein und dessen Seinsverständnis, d. h. die ursprüngliche Endlichkeit, in der Vergessenheit niederzuhalten. Diese — lediglich fundamentalontologisch gesehen — entscheidende Seinsart des Daseins nennen wir die Alltäglichkeit. Die Analytik derselben hat zugleich die methodische Absicht, die Interpretation des Daseins im Menschen von vornherein nicht in den Bezirk einer anthropologisch-psychologischen Beschreibung seiner „Erlebnisse” und „Vermögen” kommen zu lassen. Damit wird die anthropologisch-psychologische Erkenntnis nicht für „falsch” erklärt. Aber es gilt zu zeigen, daß sie bei aller Richtigkeit nicht zulangt, von Anfang an und ständig das Problem der Existenz des Daseins — und d. h. seiner Endlichkeit — im Blick zu halten, was durch die leitende Problematik der Seinsfrage gefordert wird.

Die existenziale Analytik der Alltäglichkeit will nicht beschreiben, wie wir mit Messer und Gabel umgehen. Sie soll zeigen, daß und wie allem Umgang mit dem Seienden, für den es gerade so aussieht, als gäbe es eben nur Seiendes, schon die Transzendenz des Daseins — das In-der-Welt-sein — zugrunde liegt. Mit ihr geschieht der obzwar verborgene und zumeist unbestimmte Entwurf des Seins des Seienden überhaupt, so zwar, daß sich dieses zunächst und zumeist ungegliedert und doch im ganzen verständlich offenbart. Dabei bleibt der Unterschied von Sein und Seiendem als solcher verborgen. Der Mensch selbst kommt als ein Seiendes unter dem übrigen Seienden vor.

§  43. — Le point de départ et le cours de l’ontologie fondamentale 1 Une étude de Sein und Zeit, I, est indispensable à la saisie adéquate des deux paragraphes suivants. — On s’abstiendra ici de prendre position à l’égard des critiques émises jusqu’à présent. Cette prise de position fera l’objet d’une publication particulière, pour autant que les « remarques critiques », assez hétéroclites, qui ont été présentées, se tiennent dans le cadre du problème considéré par l’auteur. .

Le Dasein dans l’homme caractérise celui-ci comme l’étant qui, placé au milieu des étants, se comporte à leur égard en les prenant pour tels. Ce comportement à l’égard de l’étant détermine l’homme dans son être et le fait essentiellement différent de tout autre étant qui lui est rendu manifeste.

Une analytique du Dasein doit s’efforcer, dès le départ, de mettre en pleine lumière le Dasein dans l’homme selon ce mode d’être qui, par nature, le maintient dans l’oubli, lui et sa compréhension de l’être, c’est-à-dire la finitude originelle. Ce mode d’être du Dasein — décisif seulement du point de vue d’une ontologie fondamentale — nous le nommons l’existence quotidienne [Alltäglichkeit]. L’analytique de celle-ci aura méthodiquement soin de ne pas laisser l’interprétation du Dasein dans l’homme se confondre avec une description anthropo-psychologique des « états-vécus » et des « facultés » de l’homme. Ceci ne tend pas à déclarer « faux » le savoir anthropo-psychologique. Mais il s’agit de montrer que, en dépit de son exactitude, celui-ci est d’avance et définitivement incapable de faire saisir le problème de l’existence du Dasein, c’est-à-dire celui de sa finitude. Or, la saisie de ce problème est exigée par la question décisive, qui est celle de l’être.

L’analytique existentiale de l’existence quotidienne n’a pas pour objectif de décrire comment nous manions couteaux et fourchettes. Elle montrera comment tout commerce avec l’étant — quand même il semble ne concerner que celui-ci — présuppose déjà la transcendance du Dasein, l’être-dans-le-monde. Cette transcendance s’accomplit, encore que de manière cachée et souvent indéterminée, comme le projet de l’être de l’étant en général. Par elle l’être de l’étant se manifeste et devient compréhensible, quoique, d’abord et ordinairement, de manière confuse. En cette compréhension, la distinction de l’être et de l’étant demeure cachée. L’homme lui-même se présente comme un étant parmi les autres.

§ 43. The Inception and Course of Development of Fundamental Ontology 21 For an adequate understanding of this and the following paragraphs, a study of Sein und Zeit is indispensable. We refrain here from taking a position with regard to the criticism which has been expressed up to this point. This position—insofar as the rather confused “objections” which have been presented remain within the limits of the problem—will be the object of a special publication.

The Dasein in man characterizes him as that essent who, placed in the midst of essents, comports himself to them as such. This comportment determines man in his Being and makes him essentially different from all other essents which are manifest to him.

An analytic of Dasein must, from the beginning, strive to uncover the Dasein in man according to that mode of Being which, by nature, maintains Dasein and its comprehension of Being, i.e., primordial finitude, in forgetfulness. This mode of Being of Dasein—decisive only from the point of view of a fundamental ontology—we call “everydayness” [Alltäglichkeit].22 Everydayness and the associated concepts, “lapsing” (Verfalien), “the one” (das Man), and “unauthenticity” (Uneigentlichkeit), which are the subject of an extended analysis in Sein und Zeit are, as Heidegger is at pains to point out here and elsewhere, in no way to be considered as ethical concepts (although that they are often so considered is, in part, Heidegger’s own fault—he need not have chosen terms which have such obvious moral and religious overtones). Rather, these concepts refer to a mode of existence which is characterized by that “forgetfulness” of Being discussed above. (J. S. C.)  The analytic of everydayness must take care not to allow the interpretation of the Dasein in man to become confused with an anthropo-psychological description of the “experiences” and “faculties” of man. This anthropo-psychological knowledge is not declared thereby to be “false,” but it is necessary to show that, despite its exactitude, such knowledge is incapable of coming to grips with the problem of the existence of Dasein, i.e., the problem of its finitude. A grasp of this problem, however, is required by the decisive question, namely, that of Being.

The existential analytic of existence does not have as an objective a description of how we manage a knife and fork. It is intended to show how all commerce with essents—even when it seems to concern only the latter—presupposes the transcendence of Dasein, namely, being-in-the-world. With this transcendence is achieved the projection, hidden and, for the most part, indeterminate, of the Being of the essent in general. By means of this projection, the Being of the essent becomes manifest and intelligible, although, at first and ordinarily, only in a confused way. In this mode of comprehension the difference between Being and the essent remains concealed, and man himself is presented as an essent among other essents.

Das In-der-Welt-sein ist aber nicht erst die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt, sondern das, was eine solche Beziehung zuvor schon ermöglicht, sofern die Transzendenz den Entwurf des Seins von Seiendem vollzieht. Dieses Entwerfen (Verstehen) wird nun in der existenzialen Analytik zunächst nur in dem Umkreis sichtbar gemacht, den ihr Einsatz eröffnet. Es gilt nicht so sehr, das Verstehen sogleich bis in die innerste Verfassung der Transzendenz zu verfolgen, als vielmehr, seine wesenhafte Einheit mit der Befindlichkeit und Geworfenheit des Daseins aufzuhellen.

Aller Entwurf — und demzufolge auch alles „schöpferische” Handeln des Menschen — ist geworfener, d. h. durch die ihrer selbst nicht mächtige Angewiesenheit des Daseins auf das schon Seiende im ganzen bestimmt. Die Geworfenheit aber beschränkt sich nicht auf das verborgene Geschehen des Zum-Dasein-kommens, sondern sie durchherrscht gerade das Da-sein als ein solches. Das drückt sich in dem Geschehen aus, das als Verfallen herausgestellt wird. Dieses meint nicht die allenfalls negativ und kulturkritisch abschätzbaren Vorkommnisse im Menschenleben, sondern einen mit dem geworfenen Entwurf einigen Charakter der innersten transzendentalen Endlichkeit des Daseins.

Auf die Herausarbeitung aber der Einheit in der transzendentalen Urstruktur der Endlichkeit des Daseins im Menschen zielt der bei der Analyse der Alltäglichkeit einsetzende Gang der existenzialen Ontologie und nur hierauf. In der Transzendenz bekundet das Dasein sich selbst als des Seinsverständnisses bedürftig. Durch diese transzendentale Bedürftigkeit ist im Grunde dafür „gesorgt”, daß überhaupt so etwas wie Da-sein sein kann. Sie ist die innerste, das Dasein tragende Endlichkeit.

Die Einheit der transzendentalen Struktur der innersten Bedürftigkeit des Daseins im Menschen hat die Benennung „Sorge” erhalten. Am Wort selbst liegt zwar gar nichts, wohl aber alles am Verständnis dessen, was die Analytik des Daseins mit dem so Genannten herauszustellen versuchte. Nimmt man nun aber den Ausdruck „Sorge” — entgegen und trotz der noch ausdrücklich gegebenen Anweisung, daß es sich nicht um eine ontische Charakteristik des Menschen handelt — im Sinne einer weltanschaulich-ethischen Einschätzung des „menschlichen Lebens” statt als Bezeichnung für die strukturale Einheit der in sich endlichen Transzendenz des Daseins, dann gerät alles in Verwirrung. Von der die Analytik des Daseins einzig leitenden Problematik wird dann überhaupt nichts sichtbar.

Allerdings bleibt zu bedenken, daß gerade die in Absicht auf die Begründung der Metaphysik geforderte Herausarbeitung des innersten Wesens der Endlichkeit grundsätzlich selbst immer endlich sein muß und nie absolut werden kann. Daraus folgt aber nur dieses: die je erneute Besinnung auf die Endlichkeit kann nicht gelingen durch ein gegenseitiges Ausspielen und vermittelndes Ausgleichen von Standpunkten, um schließlich doch noch die versteckterweise angesetzte „an sich wahre” absolute Erkenntnis der Endlichkeit zu gewinnen. Es bleibt vielmehr nur die Ausarbeitung der Problematik der Endlichkeit als solcher, die sich ihrem eigensten Wesen nach offenbart, wenn sie durch einen unentwegt von der ursprünglich begriffenen Grundfrage der Metaphysik geleiteten Einsatz zugänglich gemacht wird, der freilich nie als der einzig mögliche beansprucht werden kann.

L’être-dans-le-monde ne se réduit pas à la relation du sujet à l’objet; il est au contraire ce qui rend une telle relation possible, en tant que la transcendance accomplit le projet de l’être de l’étant. L’analytique existentiale éclaircit ce projet (cette compréhension) dans les limites que son point de départ lui rend accessibles. Il ne s’agit pas tant de poursuivre l’étude de la compréhension jusque dans la constitution la plus intime de la transcendance, que de montrer son unité essentielle avec la disposition affective [Befindlichkeit] et la déréliction [Geworfenheit].

Tout projet — et, par conséquent, même l’activité « créatrice » de l’homme — est jeté, c’est-à-dire déterminé par la dépendance à l’égard de l’étant en totalité que le Dasein subit toujours. La déréliction ne porte pas seulement sur l’accomplissement secret de la venue-­au-monde, mais elle transit le Dasein comme tel. C’est ce qui s’exprime dans le mouvement qui a été décrit comme déchéance. L’idée de déchéance ne vise pas certains événements négatifs de la vie humaine, qu’une critique de la culture aurait à condamner, mais un caractère intime de la finitude transcendantale du Dasein, caractère qui est lié à la nature jetée du projet.

Le développement de l’ontologie existentiale, qui commence par l’analyse de l’existence quotidienne, tend, et tend uniquement, à expliciter l’unité de la structure originelle et transcendantale de la finitude du Dasein dans l’homme. Par la transcendance, le Dasein se manifeste comme besoin de la compréhension de l’être. Ce besoin transcendantal assure [sorgt] fondamentalement la possibilité que le Da-sein soit. Ce besoin n’est autre que la finitude sous sa forme la plus intime, comme source du Dasein.

L’unité de la structure transcendantale de ce besoin, caractéristique du Dasein dans l’homme, a reçu le nom de « souci ». Le terme importe peu, mais il est essentiel de bien comprendre ce que l’analytique du Dasein cherche à exprimer par lui. On ne saurait échapper à la confusion si, en dépit des indications qui viennent encore d’être expressément données et interdisent de comprendre ce terme comme la désignation d’une propriété ontique de l’homme, on s’obstine à le tenir pour une appréciation éthique et idéologique de la « vie humaine », au lieu de le considérer comme la dénomination de l’unité structurelle de la transcendance finie du Dasein. En ce cas, on ne saisira rien de la problématique qui inspire exclusivement l’analytique du Dasein.

En tout état de cause il y a lieu de considérer que l’explicitation de l’essence de la finitude, faite en vue de l’instauration du fondement de la métaphysique, doit elle-même toujours et fondamentalement demeurer finie et qu’elle ne saurait donc prendre un caractère absolu. Il s’ensuit seulement que cette réflexion sur la finitude, toujours à reprendre, ne peut aboutir, par d’habiles échanges et compensations des points de vue, à nous donner, en fin de compte et malgré tout, une connaissance absolue de la finitude, connaissance que l’on poserait subrepticement comme « vraie en soi ». Il ne reste donc qu’à développer la problématique de la finitude comme telle; celle-ci nous devient manifeste en son essence intime si nous nous y attaquons à la lumière de la problématique fondamentale de la métaphysique comprise originellement, par une voie d’ailleurs qui ne saurait prétendre être la seule possible.

Being-in-the-world cannot be reduced to a relation between subject and object. It is, on the contrary, that which makes such a relation possible, insofar as transcendence carries out the projection of the Being of the essent. The existential analytic illuminates this projection (this act of understanding) within the limits imposed by its point of departure. It is not so much a question of pursuing a study of the intrinsic constitution of transcendence as of elucidating its essential unity with feeling [Befindlichkeit] and dereliction [Geworfenheit].23 Feeling is one of the two ways (the other being understanding [Versteheri], which for Heidegger is essentially projection) in which man becomes aware of himself and his world. What is disclosed by feeling in particular is man’s dereliction, i.e., that man in the world finds himself cast or thrown into a situation not of his own choosing and among things over which he is not master. (J. S. C.)

All projection—and, consequently, even man’s “creative” activity—is thrown [geworfener], i.e., determined by the dependence of Dasein on the essent in totality, a dependence to which Dasein always submits. This fact of being thrown [dereliction] is not restricted to the mysterious occurrence of the coming-into-the-world of Dasein but governs being-present [Da-sein] as such. This is expressed in the movement which has been described as a lapsing. This idea of lapsing does not refer to certain negative events of human life which a critique of culture would be disposed to condemn but to an intrinsic character of the transcendental finitude of man, a character which is bound to the nature of projection as “thrown.”

The development of existential ontology, which begins by the analysis of everydayness, has as its sole objective the explication of the primordial transcendental structure of the Dasein in man. In transcendence, Dasein manifests itself as need of the comprehension of Being. This transcendental need assures [sorgt] the possibility of something on the order of Dasein. This need is nothing other than finitude in its most intrinsic form as that which is the source of Dasein.

The unity of the transcendental structure of this need, characteristic of the Dasein in man, has been termed “concern.” The word itself is of little consequence, but it is essential to understand what the analytic of Dasein seeks to express by means of it. If one takes the expression “concern”—despite the specific directive that the term has nothing to do with an ontic characteristic of man—in the sense of an ethical and ideological evaluation of “human life” rather than as the designation of the structural unity of the inherently finite transcendence of Dasein, then everything falls into confusion and no comprehension of the problematic which guides the analytic of Dasein is possible.

In any case, there is reason to believe that the explication of the essence of finitude required for the establishment of metaphysics must itself always be basically finite and never absolute. It follows that this reflection on finitude, which is always to be renewed, cannot succeed by exchanging and adjusting various points of view in order finally and in spite of everything to give us an absolute knowledge of finitude, a knowledge which is surreptitiously posited as being “true in itself.” It remains, therefore, only to develop the problematic of finitude as such. Finitude becomes manifest to us in its intrinsic essence if we approach it in the light of the fundamental question of metaphysics as primordially conceived, a method of approach which, to be sure, cannot claim to be the only one possible.

Hieraus wird schon deutlich, daß die Metaphysik des Daseins als Grundlegung der Metaphysik ihre eigene Wahrheit hat, die bislang in ihrem Wesen noch allzu verhüllt ist. Eine weltanschauliche, d. h. immer populär ontische Stellungnahme und erst recht jede theologische kommt als solche — sie mag zustimmen oder ablehnen — überhaupt nicht in die Dimension des Problems einer Metaphysik des Daseins; denn, so sagt Kant, die „Kritik der Vernunft … kann niemals populär werden, hat aber auch nicht nötig, es zu sein”294B XXXIV..

Wenn demnach eine Kritik an der transzendentalen Interpretation der „Sorge” als der transzendentalen Einheit der Endlichkeit einsetzen will — und wer wollte ihre Möglichkeit und Notwendigkeit leugnen? — dann gilt es allererst zu zeigen, daß die Transzendenz des Daseins und somit das Seinsverständnis nicht die innerste Endlichkeit im Menschen ist, sodann, daß die Begründung der Metaphysik überhaupt nicht diesen innersten Bezug zur Endlichkeit des Daseins hat, und schließlich, daß die Grundfrage der Grundlegung der Metaphysik nicht in dem Problem der inneren Möglichkeit des Seinsverständnisses beschlossen liegt.

Die fundamentalontologische Analytik des Daseins versucht mit Absicht, unmittelbar vor der einheitlichen Interpretation der Transzendenz als „Sorge” die „Angst” als eine „entscheidende Grundbefindlichkeit” herauszuarbeiten, um so einen konkreten Hinweis darauf zu geben, daß die existenziale Analytik ständig von der sie erweckenden Frage nach der Möglichkeit des Seinsverständnisses geleitet ist. Die Angst gilt als entscheidende Grundbefindlichkeit nicht in Absicht auf irgendeine weltanschauliche Verkündigung eines konkreten Existenzideals, sondern sie hat ihren entscheidenden Charakter lediglich aus dem Hinblick auf das Seinsproblem als solches.

Die Angst ist diejenige Grundbefindlichkeit, die vor das Nichts stellt. Das Sein des Seienden ist aber überhaupt nur verstehbar — und darin liegt die tiefste Endlichkeit der Transzendenz — wenn das Dasein im Grunde seines Wesens sich in das Nichts hineinhält. Dieses Sichhineinhalten in das Nichts ist kein beliebiges und zuweilen versuchtes „Denken” des Nichts, sondern ein Geschehen adas Nichtende Verhalten; dieses aber gründet in der Gelassenheit, das allem Sichbefinden inmitten des schon Seienden zugrundeliegt und in einer fundamentalontologischen Analytik des Daseins nach seiner inneren Möglichkeit aufgehellt werden muß.

Die so, d. h. fundamentalontologisch verstandene „Angst” nimmt der „Sorge” von Grund aus die Harmlosigkeit einer kategorialen Struktur. Sie gibt ihr die dem Grundexistenzial notwendig eigene Schärfe und bestimmt so die Endlichkeit im Dasein nicht als vorhandene Eigenschaft, sondern als das ständige, obzwar meist verborgene Erzittern alles Existierenden.

Allein, die Herausarbeitung der Sorge als der transzendentalen Grundverfassung des Daseins ist nur das erste Stadium der Fundamentalontologie. Für den weiteren Gang zum Ziel muß sich gerade die bestimmende Führung von Seiten der Seinsfrage in wachsender Unerbittlichkeit auswirken.

Ceci fait déjà entrevoir que la métaphysique du Dasein, comme instauration du fondement de la métaphysique, a sa propre vérité, dont l’essence, d’ailleurs, n’est restée jusqu’ici que trop cachée. Une prise de position idéologique, c’est-à-dire toujours ontique et populaire, et particulièrement toute prise de position théologique — qu’elle soit approbative ou négative — n’arrive jamais à se placer dans la dimension de la problématique de la métaphysique du Dasein. C’est en ce sens que Kant a dit : « La critique de la raison… ne pourra jamais devenir populaire, mais elle n’a non plus jamais besoin de l’être 1 B XXXIV. . »

Une critique de l’interprétation transcendantale du « souci » comme unité transcendantale de la finitude — critique dont personne ne songe nier la possibilité et la nécessité — aura donc à montrer que la transcendance du Dasein, et donc la compréhension de l’être, ne constitue pas encore la finitude dans l’homme; ensuite que le fondement de la métaphysique n’a pas, avec la finitude du Dasein, le rapport essentiel que nous avons dit; enfin, que le problème essentiel de l’instauration du fondement de la métaphysique n’est pas inclus dans la problématique de la possibilité intrinsèque de la compréhension de l’être.

Selon le point de vue formé par l’ontologie fondamentale, l’analytique du Dasein cherche à dessein, immédiatement avant de présenter une interprétation de la transcendance comme « souci », à expliciter I’« angoisse » comme la disposition fondamentale décisive [Grundbefindlichkeit]. On vise ainsi à montrer concrètement que l’analytique existentiale est constamment conduite par la question qui l’a fait surgir : la question de la possibilité de la compréhension de l’être. L’angoisse est tenue pour la disposition fondamentale décisive, non pas en vue de prêcher, en faveur d’une idéologie quelconque, un idéal concret d’existence; elle ne tire ce caractère décisif que de sa relation au problème de l’être comme tel.

L’angoisse est la disposition fondamentale qui nous place face au néant. Or, l’être de l’étant n’est compréhensible — et en cela réside la finitude même de la transcendance, — que si le Dasein, par sa nature même, se tient dans le néant. Se tenir dans le néant, ne revient pas à faire, de temps à autre et arbitrairement, quelques efforts en vue de penser celui-ci, mais définit un événement qui se trouve à l’origine de toute disposition affective et de toute situation au milieu de l’étant déjà-­donné. L’analyse du Dasein, traitée selon l’ontologie fondamentale, doit en expliciter la possibilité intrinsèque.

L’« angoisse », ainsi entendue, c’est-à-dire selon l’ontologie fondamentale, défend d’interpréter le « souci » comme une structure catégorielle banale. Elle lui donne le poids nécessaire à un existential fondamental et détermine ainsi la finitude du Dasein, non comme une propriété donnée mais comme la précarité constante, quoique généralement voilée, qui transit toute existence.

Mais l’explication du souci comme constitution fondamentale et transcendantale du Dasein, n’est que la première étape de l’ontologie fondamentale. Il faudra, pour que nous progressions vers le but, que nous nous laissions déterminer et inspirer, avec plus de rigueur encore, par la problématique de l’être.

It is clear from the above that the metaphysics of Dasein as a laying of the foundation of metaphysics has its own truth, which in its essence is as yet all too obscure. No one dominated by an attitude inspired by a Weltanschauung, i.e., an attitude which is popular and ontic, and particularly no one dominated by an attitude—whether approving or disapproving—inspired by theology, can enter the dimension of the problem of a metaphysics of Dasein. For, as Kant says, “the critique of reason . . . can never become popular, and indeed there is no need that it should.”24 B XXXIV, NKS, p. 31.

Hence, whoever would institute a critique of the transcendental interpretation of “concern” as the transcendental unity of finitude—a critique the possibility and necessity of which no one would deny—must show, first, that the transcendence of Dasein and consequently the comprehension of Being, do not constitute the finitude in man, second, that the establishment of metaphysics does not have that essential relation to the finitude of Dasein of which we have spoken, and finally, that the basic question of the laying of the foundation of metaphysics is not encompassed by the problem of the intrinsic possibility of the comprehension of Being.

Before presenting an interpretation of transcendence as “concern,” the fundamental-ontological analytic of Dasein purposely seeks first to provide an explication of “anxiety” [Angst] as a “decisive fundamental feeling” in order to show concretely that the existential analytic is constantly guided by the question from which it arises, namely, the question of the possibility of the comprehension of Being. Anxiety is declared to be the decisive fundamental faculty not in order to proclaim, from the point of view of some Weltanschauung or other, a concrete existence-ideal but solely with reference to the problem of Being as such.

Anxiety is that fundamental feeling which places us before the Nothing. The Being of the essent is comprehensible—and in this lies the innermost finitude of transcendence—only if Dasein on the basis of its essence holds itself into Nothing. Holding oneself into Nothing is no arbitrary and casual attempt to “think” about this Nothing but an event which undergoes all feeling oneself [Sichbefinden] in the midst of essents already on hand. The intrinsic possibility of this event must be clarified in a fundamental-ontological analytic of Dasein.

“Anxiety” thus understood, i.e., according to fundamental ontology, prohibits us from interpreting “concern” as having the harmlessness of a categorical structure. It gives concern the incisiveness necessary to a fundamental existential and thus determines the finitude in Dasein not as a given property but as the constant, although generally veiled, precariousness [Erzittern] which pervades all existence.

But the explication of concern as the transcendental, fundamental constitution of Dasein is only the first stage of fundamental ontology. For further progress toward the goal, we must let ourselves be guided and inspired with ever increasing rigor by the question of Being.

44. Das Ziel der Fundamentalontologie

Der weitere, entscheidende Schritt der existenzialen Analytik ist die konkrete Aufhellung der Sorge als Zeitlichkeit. Weil nun die Problematik der Grundlegung der Metaphysik einen inneren Bezug zur Endlichkeit im Menschen hat, könnte es scheinen, als stehe die Herausarbeitung der „Zeitlichkeit” im Dienste einer konkreten Bestimmung der Endlichkeit des Menschen als eines „zeitlichen” Wesens. Das „Zeitliche” gilt doch gemeinhin als das Endliche.

Aber schon, daß wir im Sinne der vulgären und in ihren Grenzen berechtigten Zeitbestimmung alles endliche Seiende, nicht nur den Menschen, als „zeitliches” fassen, muß darauf führen, daß die Auslegung des Daseins als Zeitlichkeit sich nicht im Felde der vulgären Erfahrung des Zeitlichen bewegen kann.

Sie ist aber auch nicht deshalb angesetzt, weil die gegenwärtige Philosophie (Bergson, Dilthey, Simmel) eingehender als die frühere „das Leben” in seiner Lebendigkeit dadurch „lebendiger” zu fassen versucht, daß sie seinen Zeitcharakter bestimmt.

Vielmehr: wenn die Interpretation des Daseins als Zeitlichkeit das Ziel der Fundamentalontologie ist, dann muß sie einzig vom Seinsproblem als solchem motiviert sein. Damit aber eröffnet sich erst der fundamentalontologische, d. h. der in „Sein und Zeit” einzig leitende, Sinn der Frage nach der Zeit.

Die fundamentalontologische Grundlegung der Metaphysik in „Sein und Zeit” muß sich als Wiederholung verstehen. Die Stelle aus Platons „Sophistes”, die die Betrachtung eröffnet, dient nicht zur Dekoration, sondern als Hinweis darauf, daß in der antiken Metaphysik die Gigantomachie über das Sein des Seienden entbrannt ist. In diesem Kampf muß schon — mag die Seinsfrage dort noch so allgemein und vieldeutig gestellt sein — sichtbar werden, in welcher Weise hier das Sein als solches verstanden wird. Sofern aber in dieser Gigantomachie die Seinsfrage allererst als solche erkämpft und noch nicht in der gekennzeichneten Weise als Problem der inneren Möglichkeit des Seinsverständnisses ausgearbeitet wird, kann weder die Auslegung des Seins als solchen noch gar der hierzu notwendige Horizont der Auslegung als solcher ausdrücklich ans Licht kommen. Um so eindringlicher gilt es bei der Wiederholung des Problems hineinzuhören in die Art und Weise, wie sich das Philosophieren in diesem ersten Kampf um das Sein gleichsam spontan über dieses ausspricht.

Die vorliegende Untersuchung kann freilich keine thematische Darstellung, geschweige denn Interpretation, der Grundbewegungen dieser Gigantomachie geben. Ein Hinweis auf Handgreifliches muß genügen.

Was liegt darin, daß die antike Metaphysik das ὄντως ὄν — das Seiende, das so seiend ist, wie Seiendes nur seiend sein kann — als άεí ὄν bestimmt? Das Sein des Seienden wird hier offenbar als Beständigkeit und Ständigkeit verstanden. Welcher Entwurf liegt in diesem Seinsverständnis? Der Entwurf auf die Zeit; denn auch die „Ewigkeit”, etwa als das „nunc stans” genommen, ist als das „ständige” „Jetzt” durch und durch nur aus der Zeit begreiflich.

Was liegt darin, daß das eigentlich Seiende als οὐσία, παρονοία verstanden wird in einer Bedeutung, die im Grunde das „Anwesen”, den unmittelbar und jederzeit gegenwärtigen Besitz, die „Habe” bedeutet?

Dieser Entwurf verrät: Sein heißt Beständigkeit in Anwesenheit.

Häufen sich so nicht, und zwar im spontanen Verständnis des Seins, die Zeitbestimmungen? Hält sich das unmittelbare Seinsverständnis nicht durch und durch in einem ursprünglichen, aber auch selbstverständlichen Entwurf des Seins auf die Zeit?

Bewegt sich dann nicht im vorhinein aller Kampf um das Sein im Horizont der Zeit?

§ 44. — Le but de l’ontologie fondamentale.

L’étape suivante, et décisive, de l’analytique existentiale est l’explicitation concrète du souci comme temporalité. La problématique de l’instauration du fondement de la métaphysique ayant une relation intrinsèque à la finitude dans l’homme, il pourrait sembler que le développement de la « temporalité » dût se faire en fonction d’une détermination concrète de la finitude de l’homme comme être « temporel ». Car le « temporel » passe communément pour le fini même.

Mais déjà le fait qu’on considère comme « temporel », au sens vulgaire de ce mot, — sens qui est du reste justifié en son ordre — non seulement l’homme, mais tout étant fini, ce fait doit conduire à penser que l’explicitation du Dasein comme temporalité ne saurait se mouvoir dans le champ de l’expérience vulgaire du temps.

L’analytique existentiale ne tient pas non plus le Dasein pour temporel, pour la seule raison que la philosophie actuelle (Bergson, Dilthey, Simmel), à l’encontre de la philosophie précédente, tente de saisir « plus intuitivement » et avec plus de pénétration le vécu de « la vie », et cela par la mise en évidence de son caractère temporel.

Tout au contraire : si l’interprétation du Dasein comme temporalité est le but de l’ontologie fondamentale, elle doit tenir uniquement ses motifs de la problématique de l’être comme tel. Nous accédons ainsi au sens de la question du temps, c’est l’unique et le seul sens qu’elle ait dans Sein und Zeit.

Il faut comprendre I’instauration du fondement de la métaphysique, selon l’ontologie fondamentale et telle qu’elle est poursuivie dans Sein und Zeit, comme une ré-pétition. La citation du Sophiste de Platon qui ouvre le travail, n’en est pas un simple ornement, mais veut indiquer que la γιγαντομαχία relative à l’être de l’étant s’est ouverte dans la métaphysique antique. Cette lutte doit déjà faire voir de quelle manière il faut comprendre l’être comme tel, quelles que soient la généralité et l’ambiguïté dont à ce moment il s’enveloppe encore. Cependant, comme cette lutte ne fait encore que conquérir, en tant que telle, la question de l’être, sans la développer de la façon indiquée comme problème de la possibilité intrinsèque de la compréhension de l’être, ni l’explication de l’être comme tel, ni l’horizon nécessaire à cette explication ne peuvent encore expressément être mis en lumière. C’est pourquoi, en tentant la ré-pétition du problème, il n’en est que plus urgent d’être attentif à la manière dont la pensée philosophique, lors de ce premier combat pour l’être, s’exprime spontanément sur le compte de celui-ci.

La présente étude ne peut évidemment donner un exposé thématique et, a fortiori, une interprétation des péripéties fondamentales de cette γιγαντομαχία. Il suffira donc d’en indiquer les points saillants.

Que signifie le fait que la métaphysique antique détermine l’ὄντως ὄν, — c’est-à-dire l’étant qui est étant au plus haut point possible — comme άεí ὄν? Manifestement que l’être de l’étant se trouve ici compris comme permanence et subsistance. Quel projet oriente cette compréhension de l’être? Un projet relatif au temps. Car même l’« éternité », en tant que nunc stans par exemple; qui se saisit comme un maintenant « permanent », ne se comprend que par le temps.

Que signifie le fait que l’étant proprement dit est compris comme οὐσία, παρονοία, c’est-à-dire, au fond, comme « présence 1 Le terme allemand de Anwesen qui, dans ses dérivés Anwesenheit et anwesend signifie « présence », désigne l’ensemble des biens et des possessions dans lesquels s’est établie une personne. (N. d. trad.) », comme possession immédiate et constamment présente, comme « avoir »? Ce projet trahit que l’être est synonyme de permanence dans la présence.

Ainsi s’accumulent donc, dans la compréhension spontanée de l’être, les déterminations temporelles. N’est-ce point que la compréhension immédiate de l’être se développe entièrement dans un projet originel, et comme évident, de l’être relativement au temps?

N’est-il pas vrai que la lutte pour l’être se déroule d’emblée dans l’horizon du temps?

§ 44. The Goal of Fundamental Ontology

The next and decisive stage of the existential analytic is the concrete explication of concern as temporality. Since the problematic of the laying of the foundation of metaphysics has an intrinsic relation to the finitude in man, it might seem that the development of “temporality” serves as a concrete determination of the finitude in man as a “temporal” being. For the “temporal” is commonly held to be the finite.

But the fact that not only man but all finite essents are considered to be “temporal” in the ordinary sense of the term—a sense which, within its limits, is justified—is enough to indicate that the interpretation of Dasein as temporality cannot move within the field of the ordinary experience of time.

One should also not be led to believe that the sense of “temporal” in question is that which inspires modem philosophy (Bergson, Dilthey, Simmel) in its attempt to obtain a more searching and a more intuitive understanding of the “liveliness” of life by determining its temporal character.

On the contrary, if the interpretation of Dasein as temporality is the goal of fundamental ontology, then it must be motivated exclusively by the problem of Being as such. In this way, is first revealed the fundamental-ontological sense of the question of time, i.e., the only sense that it has in Sein und Zeit.

The fundamental-ontological laying of the foundation of metaphysics in Sein und Zeit must be understood as a repetition. The passage from Plato’s Sophist does not serve as a decoration but as an indication that the Gigantomachia [war of the giants] relative to the Being of the essent first broke out in ancient metaphysics. Through this struggle, the way in which Being as such—no matter with what generality and ambiguity the question of Being may yet be enveloped—is understood must become apparent. But inasmuch as in this struggle the question of Being as such is first won but not yet developed in the manner indicated as a problem of the intrinsic possibility of the comprehension of Being, neither the explication of Being as such nor the horizon necessary for this explication can come to light. This is why, in attempting the repetition of this problem, it is imperative that we be attentive to the way in which philosophical thought in this first struggle expressed itself spontaneously, as it were, concerning Being.

To be sure, the present study cannot provide a thematic exposition of this gigantomachia, to say nothing of an interpretation of its basic tendencies. An indication of its salient characteristics must suffice.

What is the significance of the fact that ancient metaphysics defined the ontōs on—the essent which is essent to the highest degree—as aei on? The Being of the essent obviously is understood here as permanence and subsistence. What projection lies at the basis of this comprehension of Being? A projection relative to time, for even eternity, taken as the nunc stans, for example, is as a “permanent” now conceivable only through time.

What is the significance of the fact that the essent in the proper sense of the term is understood as ousia, parousia, i.e., basically as “presence” [Anwesen], the immediate and always present possession, as “having” [Habe]?25 Anwesen, “presence,” commonly signifies the goods and possessions, e.g., real estate, which collectively form an adjunct to the person. The term Habe, derived from the verb haben, “to have,” has a similar meaning. (J. S. C.) This projection reveals that “Being” is synonymous with permanence in presence.

In this way, therefore, i.e., in the spontaneous comprehension of Being, temporal determinations are accumulated. Is not the immediate comprehension of Being developed entirely from a primordial but self-evident projection of Being relative to time?

Is it not then true that from the first this struggle for Being takes place within the horizon of time?